Am Mittwochabend, 20. Juli 2022 fand im Unternehmen VOG Products in Leifers das Abschlusstreffen der jährlichen Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Südtirol“ der Handelskammer Bozen statt. Im Mittelpunkt des Events stand die Kreislaufwirtschaft im Agrar- und Lebensmittelbereich, in welche Johannes Runggaldier, Obmann von VOG Products und der Forscher Giaime Berti aus der Toskana Einblick boten.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich „am Leben bleiben“, indem sie so gut wie möglich wiederverwertet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.
Im Bild v.l.n.r.: Johannes Runggaldier, Obmann von VOG Products, Giamie Berti, Forschungsassistent an der Scuola Universitaria Superiore Sant’Anna, Urban Perkmann, Direktor des Amtes für Studien im WIFO der Handelskammer Bozen und Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen.
„Bei VOG Products wird das Obst der Südtiroler und Trentiner Mitgliedsgenossenschaften zu Säften, Konzentraten, Pürees und weiteren Produkten verarbeitet, wobei die Trester als Nebenprodukt anfallen. Derzeit werden diese Trester für Viehfutter und die Erzeugung von Biogas verwendet. Wir möchten sie jedoch künftig wieder in den Kreislauf zurückführen, wofür es zahlreiche Optionen gibt und ein Lenkungsausschuss für die Kreislaufwirtschaft eingerichtet wurde“, erklärte
Johannes Runggaldier, Obmann der Erzeugerorganisation VOG Products bei der Betriebsvorstellung.
Hauptreferent des Abends war
Giaime Berti, Forschungsassistent an der Scuola Universitaria Superiore Sant’Anna in Pisa. Seine Präsentation konzentrierte sich auf die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten für kurze Lieferketten und alternative nachhaltige Modelle, die auch kleine lokale Erzeuger/innen schützen können. Neben traditionelleren Modellen wie dem Direktverkauf im Betrieb sollte das Potenzial der Digitalisierung weiter ausgeschöpft werden, indem der Online-Verkauf von Lebensmitteln und das Entstehen echter lokaler „Food Hubs“ gefördert wird. Ein „Food Hub“ ist eine Online-Plattform, welche Produzent/innen und Verbraucher/innen in einem genau definierten Kilometerradius direkt miteinander verbindet und Informationen zu Preis und Qualität transparent aufzeigt.
„Konsument/innen haben bereits seit Jahren ein ausgeprägtes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. So wie andere Sektoren muss sich auch die landwirtschaftliche Produktion künftig stärker in Kreisläufen abspielen. Hier gilt es innovative Lösungen zu finden“, unterstrich
Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen.