Vor Kurzem wurden die besten Abschlussarbeiten des Wettbewerbs „Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft“ (Ausgabe: Sommersemester 2022) in der Handelskammer Bozen ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von je 1.500 Euro belohnt. Die nächste Ausgabe des Wettbewerbs läuft vom 10. April bis 11. Juni 2023.
Beim Wettbewerb des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen können interessierte Studentinnen und Studenten die Forschungskonzepte ihrer Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft einreichen. Im Sommersemester 2022 konnten sich Julia Guggenberger, Matthias Sparber und Lisa Nalter gegen die anderen Studierenden durchsetzen. Bei der Prämierungsfeier stellten sie die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor und erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld von je 1.500 Euro.
Im Bild von links nach rechts: Julia Guggenberger, Matthias Sparber, Lisa Nalter und WIFO-Direktor Georg Lun.
Julia Guggenberger aus Lienz (Osttirol) untersuchte in ihrer Masterarbeit „
Salience and Label Credence Goods: Discrete Choice Experiment with School Students and University Students“, ob Studentinnen und Studenten die Produktwahl auf Basis des Preises oder der Qualität treffen. Als Qualitätsmerkmal wählte sie die Nachhaltigkeit und führte ein Experiment mit mehreren Schokolademarken durch. Es zeigte sich, dass qualitätssensible Studierende häufiger das nachhaltigere Produkt wählen, wenn es dementsprechend gekennzeichnet ist. Der Preis war somit seltener ausschlaggebend.
Die Bachelorarbeit von
Matthias Sparber aus Dorf Tirol trägt den Titel „
EZB-Niedrigzinspolitik: Eine Analyse über die Auswirkungen der Leitzinssenkungen seit 2008 auf den Immobilienmarkt in Südtirol“. Die Ergebnisse der Arbeit deuten darauf hin, dass die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank die Nachfrage nach Wohneigentum über verschiedene Kanäle erhöht und damit wesentlich zu den steigenden Preisen der Wohnimmobilien in Südtirol beigetragen haben.
Lisa Nalter aus Karneid widmete sich in ihrer Masterarbeit „
Glass Ceiling in Italian Companies“ dem Phänomen der „gläsernen Decke“. Darunter versteht man nicht sichtbare Barrieren, welche Frauen am beruflichen Aufstieg hindern, insbesondere auf höheren Stufen der Karriereleiter. Im Rahmen ihrer Masterarbeit befragte die Studentin 150 Frauen in unterschiedlichen Branchen und Positionen. Dabei bestätigte sich, dass das Phänomen in Italien immer noch existiert: Die Mehrheit der Frauen erlebte mindestens einmal in ihrer beruflichen Laufbahn geschlechterspezifische Ungleichheiten am Arbeitsplatz, z.B. in Bezug auf das Gehalt, die Beförderung oder die Mutterschaft.
„Die Gewinnerinnen und Gewinner haben nicht nur ganz verschiedene Themen aufgegriffen, sondern auch innovative Methodiken angewandt. Wir freuen uns, dass sie mit viel Engagement an die Beantwortung ihrer Forschungsfragen herangegangen sind“, betonte WIFO-Direktor Georg Lun.
Wettbewerb „Bachelor- und Masterarbeiten zur Südtiroler Wirtschaft“:
Die Anmeldungen zur nächsten Ausgabe können im Zeitraum vom 10. April bis 11. Juni 2023 eingereicht werden. Die drei besten Exposés werden wieder mit einem Preisgeld von je 1.500 Euro ausgezeichnet. Alle Unterlagen und weitere Informationen zum Wettbewerb sind auf der Seite
"Wettbewerb Abschlussarbeiten" zu finden.