Die Unternehmen im Südtiroler Gastgewerbe bewerten die im Jahr 2024 erzielte Rentabilität positiv und sehen mit Optimismus den kommenden Monaten entgegen. Das Geschäftsklima ist vor allem in der Beherbergungsbranche gut, die im vergangenen Jahr über 37 Millionen Nächtigungen verzeichnen konnte. Bescheidener fallen dagegen die Einschätzungen der Betreiber von Bars und Cafés aus. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage des Wirtschaftsbarometers vom WIFO –Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen hervor.



Das Geschäftsklima im Gastgewerbe ist nach wie vor gut: 93 Prozent der Unternehmen sind mit der im Jahr 2024 erzielten Rentabilität zufrieden. Die Umsätze profitierten insbesondere von der Zunahme der Gäste aus anderen Ländern als Deutschland, deren Aufenthalte im Vergleich zu 2023 um 12,3 Prozent zunahmen. Was die Beschäftigung betrifft, so stieg die Zahl der Arbeitnehmer/innen im Durchschnitt auf über 35.000, das sind 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Schwierigkeiten gab es nur bei den Café- und Barbesitzern, die trotz des Anstiegs der Verkaufspreise nicht immer in der Lage waren, die steigenden Kosten zu kompensieren. Etwa ein Drittel von ihnen bewertet deshalb die 2024 erzielte Rentabilität als schlecht.



Die Wintersaison 2024-25 zeichnet sich durch einen leichten Anstieg der Touristenströme nach Südtirol aus: Zwischen November und Februar wurden über 10,1 Millionen Nächtigungen gezählt, was einer Zunahme von 1,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum der vorherigen Wintersaison entspricht. Die Übernachtungen der italienischen Touristen nahmen um 2,3 Prozent ab, während die der deutschen Gäste um 4,2 Prozent zurückgingen. Der Zuwachs ist somit auf die Gäste aus dem sonstigen Ausland zurückzuführen, deren Nächtigungen um 14,1 Prozent zunahmen. Fast alle Betriebe der Beherbergungsbranche erwarten heuer ein zumindest zufriedenstellendes Betriebsergebnis und steigende Umsätze, auch aufgrund höherer Preise. In der Gastronomie sind die Erwartungen in Bezug auf die Rentabilität positiv, während der Umsatz voraussichtlich stagnieren wird. Die Aussichten der Bar- und Café-Betreiber für 2025 sind hingegen weiterhin bescheiden und fast ein Drittel von ihnen rechnet bereits jetzt mit einer unbefriedigenden Rentabilität.

Der Präsident der Handelskammer Bozen Michl Ebner erinnert an die wichtigen Auswirkungen des Tourismus auf die Südtiroler Wirtschaft: „Das Gastgewerbe ist sehr wichtig für Südtirol. Es sorgt für Beschäftigung und Einkommen auch in den peripheren Gebieten und generiert direkt sowie indirekt ein hohes Steueraufkommen, das allen Südtirolern und Südtirolerinnen zugutekommt.“